Seitenlayout

In diesem Abschnitt befassen wir uns damit, wie TeXmacs Seiten mit formatiertem Text füllt. Der Benutzer kann nicht nur festlegen, wie der Text gedruckt werden soll. Er kann auch bestimmen, wie der Text auf dem Bildschirm dargestellt werden soll. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Anzahl der Dokument-Variablen redundant ist, da einige sich aus anderen errechnen lassen. So wird beispielsweise die Absatzbreite gemäß Voreinstellung aus der Papiergröße und der Breite des linken und rechten Randes berechnet.

Papier spezifische Variablen

page-typea4
(die Papiergröße)

Gibt die Papiergröße beim Druck an. Im Menü DokumentSeiteGröße können fast alle üblichen Papierformate ausgewählt werden. Als Voreinstellung dient die Papiergröße des Druckers, die im Menü BearbeitenEinstellungenDrucker eingestellt werden kann. Setzt man page-type :=user, dann wird die Papiergröße durch die Variablen page-width und page-height bestimmt.

page-orientationportrait
(Seitenausrichtung)

Die Seitenausrichtung kann entweder portrait (Längsformat) oder landscape (Querformat) sein.

page-nr0
(aktuelle Seitennummer)

Die aktuelle Seitennummer. Diese Variable sollte mit großer Vorsicht behandelt werden, da sie zur Entwurfszeit noch nicht bekannt ist. Für eine zuverlässige Ermittlung der aktuellen Seitennummer sollte man die Grundformen label und page-ref geeignet kombinieren. Jedoch kann die page-nr-Variable in Makros zur Erzeugung von Seitenkopf und -fuß benutzt werden.

page-the-page
(die Seitennummer ausgeben)

Diese Variable enthält in Wirklichkeit ein Makro, das die Seitennummer ausgibt. Als Vorgabe gibt es den Inhalt von page-nr aus. Dieses Makro nimmt keine Argumente an. Um ein Dokument zu simulieren, dessen Seitenzahl mit 123 beginnt, kann man das Makro z.B. folgendermaßen umdefinieren:

<assign|page-the-page|<macro|<plus|page-nr|122>>>

page-breakingoptimal
(Seitenumbruch-Algorithmus)

Dieser Parameter wählt den Seitenumbruch-Algorithmus. Die Vorgabe ist „optimal“. Dieser Algorithmus berücksichtigt die globalen gesetzten Dokument-Optionen und versucht schlechte Seitenumbrüche zu vermeiden. Die Alternative ist „sloppy“, ein Algorithmus, der schnell ist aber schlechte Seitenumbrüche mit erhöhter Wahrscheinlichkeit liefert. Ein weiterer Algorithmus „medium“ entspricht dem „optimal“-Algorithmus, außer für zwei-spaltigen Text.

page-flexibility1.0
(Dehnungsflexibilität)

Dieser Parameter spezifiziert wie stark dehnbarer Leerraum gedehnt oder komprimiert werden darf, um Seiten zu füllen, die an sich zu kurz oder zu lang sind. Eine Dehnungsflexibilität von 1.0 erlaubt Änderungen bis zu den Minimal- bzw. Maximalwerten. Eine Dehnungsflexibilität von 0.0 verhindert die Anpassung. Andere Werte der page-flexibility verhalten sich linear.

page-shrink1fn
(maximal zulässige Seitenlängenreduzierung)

In Fällen, in denen es schwer ist, gute Seitenumbrüche zu finden, spezifiziert dieser Parameter eine maximal zulässige Verkürzung der Seitenlänge.

page-extend0fn
(maximal zulässige Seitenverlängerung)

In Fällen, in denen es schwer ist, gute Seitenumbrüche zu finden, spezifiziert dieser Parameter eine maximal zulässige Vergrößerung der Seitenlänge.

bildschirmspezifische Variablen

page-mediumpapyrus
(Bildschirmdarstellung)

Diese Variable, die im Menü DokumentSeiteTyp gesetzt wird, regelt, wie Seiten auf dem Bildschirm dargestellt werden. Es gibt folgende Werte:

paper

DokumentSeiteTypPapier Seitenumbrüche werden explizit auf dem Bildschirm gezeigt. Diese Darstellung ist vor allem nützlich bei der letzten Korrektur vor dem Ausdruck oder der Veröffentlichung. Sie ist allerdings langsam, da jede Veränderung den Seitenumbruch neu berechnet.

Beachten Sie auch, dass das Setzen dieser Option allein noch nicht gewährleistet, dass alles auf dem Bildschirm so erscheint wie auf dem Papier. Um sicherzustellen, dass der Bildschirm exakt mit dem Druckbild übereinstimmt, müssen Sie noch folgende Optionen setzen: DokumentAnsichtSeitenlayoutSeitenkopf und Seitenfuß zeigen und DokumentAnsichtSeitenlayoutRänder wie auf dem Papier.

papyrus
DokumentSeiteTypPapyrus Die Absatzbreite auf dem Bildschirm entspricht dem Druckbild. Ein Seitenumbruch wird jedoch nicht durchgeführt. Dieser Modus ist besonders geeignet, um ein Dokument zu erstellen. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und realistischen Zeilenumbrüchen.
automatic
DokumentSeiteTypAutomatisch Die größte Absatzbreite, die noch in das Darstellungs-Fenster passt, wird ausgewählt. Der Seitenumbruch wird ausgeschaltet. Diese Option nutzt das Darstellungs-Fenster optimal. Sie ist dann nützlich, wenn ein Dokument zur Darstellung auf dem Rechner und nicht zum Druck bestimmt ist. Beispielsweise kann diese Option gewählt werden, wenn TeXmacs als Browser oder als Oberfläche für ein Computer-Algebra-System verwendet wird.

page-screen-width10cm
(Fensterbreite)

Im „automatic“ Modus ist dies die Breite des darstellenden Fensters.

page-screen-height10cm
(Fensterhöhe)

Im „automatic“ Modus ist dies die Höhe des darstellenden Fensters.

page-screen-margintrue
(Sind für die Bildschirmdarstellung eigene Ränder festgelegt?)

Dieses Flag zeigt an, ob vom Benutzer für die Bildschirmdarstellung Ränder speziell festgelegt wurden oder nicht, ob also die Darstellung dem Druckbild entspricht.

page-screen-left5mm

page-screen-right5mm

page-screen-top15mm

page-screen-bot15mm
(Breite der Fensterränder)

Wenn page-screen-margin auf „true“ gesetzt ist, dann bestimmen diese Variablen die Breiten der Fensterränder.

page-show-hffalse
(Kopf- und Fußzeilen auf dem Bildschirm anzeigen?)

Dieses Flag bestimmt, ob Kopf- und Fußzeilen auf dem Bildschirm dargestellt werden sollen. Wenn es auf „true“ gesetzt ist, müssen die Kopf- und Fußzeilen nicht immer korrekt dargestellt werden. Wenn Sie vermuten, dass die Darstellung falsch sein könnte, können Sie die Bildschirm-anzeige erneuern, indem Sie den Text im Fenster verschieben. Es sollten dann korrekte Werte erscheinen.

Ränder für den Druck festlegen

Die Parameter, die die Ränder von Druckseiten bestimmen, sind in der Abbildung ? schematisch dargestellt. Man kann die Breite eines Absatzes entweder durch den linken und den rechten Rand bestimmen oder die Breite der Ränder durch die Absatzbreite. Linker und rechter Seitenrand können davon abhängen, ob die Seitenzahl gerade oder ungerade ist.

page-width-marginfalse
(Ränder aus der Absatzbreite berechnen?)

Wenn dieses Flag auf „false“ gesetzt ist, wird aus der linken und rechten Seitenrand sowie der Papiergröße die Absatzbreite par-width berechnet. Wenn dieses Flag auf „true“ gesetzt ist, werden die linken und rechten Ränder aus der Papiergröße und der Absatzbreite berechnet, indem zusätzlich die Randverschiebungs-Parameter page-odd-shift und page-even-shift berücksichtigt werden, um unterschiedliche Ränder für gerade und ungerade Seiten zu erzeugen.

page-widthauto

page-heightauto
(Seitengröße)

Als Vorgabe werden Breite und Höhe von Seiten automatisch mit Hilfe der Variablen page-type bestimmt. Wenn diese auf „user“ gesetzt ist, dann kann man die Seitengröße manuell mit den Variablen page-width und page-height festlegen.

page-oddauto

page-evenauto
(linker Rand)

Wenn page-width-margin auf „false“ gesetzt ist, dann spezifizieren page-odd und page-even die linken Ränder von ungeraden bzw. geraden Seiten. Wenn page-width-margintrue“ ist, dann werden diese Werte aus der Papiergröße, Absatzbreite, page-odd-shift und page-even-shift berechnet. Wenn page-odd und page-even auf „auto“ gesetzt sind, dann wird ein passender linker Rand auf Grund der Variable page-type erzeugt.

page-rightauto
(rechter Rand)

Wenn page-width-margin auf „false“ gesetzt ist, dann spezifiziert die Variable page-right den rechten Rand von ungeraden Seiten. Der rechte Rand ist durch die folgende Formel gegeben:

page-right + page-even - page-odd

Wenn page-width-margintrue“ ist oder wenn page-right auf „auto“ gesetzt ist, dann wir der rechte Rand analog zum linken berechnet.

page-odd-shift0mm

page-even-shift0mm
(Randverschiebung)

wenn page-width-margintrue“ ist, dann werden die linken Ränder für ungerade und gerade Seiten aus der Papiergröße, der Absatzbreite und den Randverschiebungen nach folgenden Formeln berechnet:

page-even =
page-width - par-width
2
+ page-odd-shift
page-odd =
page-width - par-width
2
+ page-even-shift

Die rechte Rand wird so gewählt, dass die Absatzbreite und die linken und rechten Ränder zusammen die Seitenbreite ergeben.

Abbildung 1. Schematische Darstellung des Seitenlayouts. Links entsprechen die Parameter l, r, t und b dem linken, rechten, oberen und unteren Rand. w ist die Absatzbreite. Rechts entsprechen h, f, d und m den Abständen für Kopfzeile, Fußzeile, Fußnote und Randnotiz. l ist die Länge des Fußnotentrennstrichs.

Kopf- und Fußzeilen, Fußnoten, Randnotizen

page-odd-header

page-odd-footer

page-even-header

page-even-footer
(Kopf- und Fußzeilentexte)

Diese Variablen enthalten die Texte der Kopf- und Fußzeilen für gerade und ungerade Seiten.

page-head-sep8mm

page-foot-set8mm
(Abstand von Kopf- und Fußzeilen zum Text)

Diese Parameter bestimmen den Abstand zwischen dem eigentlichen Text und den Kopf- und Fußzeilen. Sie entsprechen den Größen h und f des rechten Teilbildes von Abbildung ?.

page-fnote-sep1.0fn
(Abstand von Fußnote und Text)

Dies ist der Abstand zwischen dem eigentlichen Text und den Fußnoten also d in Abbildung ?.

page-fnote-barlen7.5fn
(Länge des Fußnotentrennstrichs)

Die Länge des Fußnotentrennstrichs.

page-float-sep1.5fn
(Der Abstand zwischen Text und beweglichen Objekten)

Der Abstand zwischen Text und beweglichen Objekten.

page-mnote-sep5mm
(Der Abstand von Randnotizen und Text)

Der Abstand von Randnotizen und dem eigentlichen Text (noch nicht implementiert!).

page-mnote-width15mm
(Die Breite von Randnotizen)

Die Breite von Randnotizen (noch nicht implementiert!).

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